Ergebnisse des 6. Bürgerdialogs „Bad Belzig spricht“ am 13.7.2020

Bürger, Politik und Verwaltung von Bad Belzig:

Prinzipien für eine gelingende Zusammenarbeit

Präambel:

Für eine gelingende Zusammenarbeit zur Entwicklung unserer Stadt ist es wichtig, dass alle Beteiligten frei ihre Ansichten äußern können, ohne Angst vor persönlichen Angriffen oder Kritik zu haben. Respektvolles Sprechen und Zuhören ist dafür die Grundlage. Alle Beteiligten werden im Geiste der Freundschaft zusammenarbeiten, um diese Aufgabe gemeinsam anzugehen.

1. Stadtentwicklung

ko-kreative Stadtentwicklung

– Zukunftsweisende Visionen und Projekte für die Stadt entwickeln

– Brennende und konfliktreiche Themen der Stadt herausfinden

– Raum geben für Spaß, Leidenschaft und Engagement in der Stadtpolitik

Fehlerkultur zulassen

Nur wer Fehler machen darf, kann daraus lernen und wagt etwas Neues.

bürgernahe Verwaltung

Bei Eingaben an die Stadt braucht es zeitnahe Rückmeldung, einfache Sprache und niedrigschwellige Zugänge, damit die Bürger eine Erfahrung der eigenen Wirksamkeit machen können. Ermutigung statt beidseitige Resignation. Wechselseitige Beziehung: Informationen zur Verfügung stellen und Verantwortung sie sich zu besorgen. Unentschlossenen und Unwissenden die Hand reichen.

digitale Beteiligung

Einfache und gut zugängliche digitale Plattformen der Bürgerbeteiligung schaffen

2. Dialogische Strukturen schaffen

Zuhören

Den Menschen mit ihren Anliegen wirklich zuhören – das gilt für alle Seiten und Meinungen. Ein Verständnis für zugrundeliegende Ängste und Gefühle entwickeln, über persönliche Betroffenheit sprechen können. Zwischen allen Beteiligten – Stadt, Politik, Bürger- eine Kultur der Verständigung und Beteiligung ermöglichen. Für die jeweiligen Zielgruppen leichtere Zugänge schaffen (Jugendliche > Internet oder Ältere > Sprechstunde)

Fehlerkultur zulassen

Nur wer Fehler machen darf, kann daraus lernen und wagt etwas Neues.

Zusammenarbeit statt Fraktionsbildung

In der Stadtverordnetenversammlung über Fraktionsgrenzen hinaus gemeinsam an Lösungen arbeiten. Unterstützend dafür wäre

– angenehme, entspannte und kollegiale Atmosphäre schaffen

– gemischte Sitzordnung quer zu den Fraktionen

– die Perspektive des anderen einnehmen, z.B. durch spielerischen Rollenwechsel (Wie denkt ein Linker, ein Grüner, ein CDUler zu dem Thema)

– Zweiergespräche und kleine gemischte Runden vor der Diskussion im großen Kreis

Sozialraummanagement schaffen

Eine Stelle einrichten, die Problemlagen in der Stadt erkennt, kontinuierlich Lösungen entwickelt und für alle Bürger ansprechbar ist.

Willkommenskultur für Geflüchtete (und Neubürger)

– Neutrale und offizielle Stelle einrichten (evtl. als Teil des Sozialraummanagements) , an der Geflüchtete ihre Sorgen und Anliegen einbringen können und eine zeitnahe Lösung gefunden wird.

– für alle Neubürger Stadtführungen und Einführung „Wie funktioniert Bad Belzig?“ und „Wie funktioniert die kommunale Demokratie?“

– Begegnungsräume schaffen für ALLE. Das entstehende soziokulturelle Zentrum mit Leben füllen.

3. Beteiligung organisieren

Geloste Bürgerräte einberufen

Ziel ist es einen repräsentativen Querschnitt der Einwohner an gemeinsamen Lösungen zu beteiligen. Dafür werden aus dem Einwohnerregister differenziert nach Alter, Geschlecht und weiteren Kriterien Bürger ausgelost, die mit Unterstützung von Fachleiten und Moderatoren Vorschläge für die Stadt erarbeiten. Diese werden der SSV zur Beschlussfassung vorgelegt oder dienen bei Grundsatzentscheidungen die alle Bürger betreffen zur Vorbereitung eines Bürgerentscheides. Die Hürden für Bürgerentscheide senken.

Beteiligungsmanagement schaffen

Die Stelle eines Bürgerbeauftragten einrichten um die Bürgerbeteiligung kontinuierlich aufzubauen und zu begleiten. Das beinhaltet eine Prozessbegleitung vom ersten Impuls bis zur Lösung und eine persönliche Ansprechstelle mit guter Erreichbarkeit und festen Bürgersprechstunden.

Medien für Beteiligung und Transparenz

Für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung braucht es eine informierte und lebendige Öffentlichkeit, die mit vielfältigen Medien eine Identifikation mit den geplanten Projekten, dem Prozess und den Beteiligten schafft. Zum Beispiel kann es Liveübertragungen der Treffen von Bürgerräten geben. Die Bürger können dann sehen: Das sind WIR nicht die ANDEREN, die da OBEN!

Steter Tropfen höhlt den Stein.“

Sich die Hand reichen.“

Frag nicht (nur), was die Stadt für dich tun kann, sondern was du für die Stadt tun kannst!“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert