2. Bürgerdialog 20.5.2019 im Kleinkunstwerk
Zu dem zweiten Bürgerdialog kamen etwa 30 Personen. Dieses Mal haben wir außer einem themenoffenen Tisch auch 3 Themen vorgegeben, die sich aus dem ersten Dialog ergeben haben: Die Gestaltung der Innenstadt, die Ökologie und das Thema Rechtspopulismus. Bei dem letzteren Thema sind wir nach einigen Beratungen im Vorfeld einen kommunikativen Umweg gegangen. Um nicht nur „über die anderen, die Wutbürger, AfDler“ usw. zu reden, schlug die Gastmoderatorin Andrea Nienhuisen vom unserem Kooperationspartner, dem mobilen Beratungsteam Demos (https://www.gemeinwesenberatung-demos.de/), einen Kreis zum Thema „Das wird man doch wohl noch sagen dürfen, auch wenn es schwer fällt“ vor. Durch diese Fragestellung konnten sowohl persönliche als auch politische Ansichten miteinander ausgetauscht werden. Beispielsweise wurde das Thema einer unterschätzten ‚Bedrohung durch organisierte Kriminalität und Flüchtlinge‘ durch einen ehemaligen Sicherheitsbeamten vehement eingebracht. Auf der anderen Seite wurden positive Erfahrungen mit Flüchtlingen in Bad Belzig erzählt und der Umgang mit sogenannten Fremden auf ähnliche Erfahrungen aus DDR Zeiten (Umgang mit sowjetischen Soldaten und vietnamesischen Vertragsarbeitern) bezogen.
Aus dem Tischkreis „Innenstadtgestaltung“ ist ein temporärer Arbeitskreis entstanden, der ein Konzept erarbeitet hat, welches über die Fraktionen in die Stadtverordnetenversammlung eingegeben werden soll. Da dieses Mal (und auch bei den nächsten Bürgerdialogen) keine Stadtverordneten anwesend waren, fehlten jedoch direkte Ansprechpartner. Für den Transfer der bei den Dialogen entstehenden Ideen und Anregungen in die Stadtpolitik, braucht es aus unserer Sicht noch einen handhabbaren Mechanismus. Auch die Frage, wie eingebrachte Ideen durch die Bürger selbst weiter verfolgt und umgesetzt werden können, und wie weit wir als Initiatoren diesen Prozess unterstützen können, tauchte auf.
Insgesamt wurde auch dieser Abend überwiegend positiv erlebt (20 Stimmen von 20 abgegeben Fragebögen, keine negative Stimme) und die Menschen fühlten sich gesehen und gehört.
Zitate: Wie ist es mir persönlich ergangen?
„Entspanntes, warmes, wohlwollendes Miteinander.“
„Konstruktive Gespräche mit persönlichen Erfahrungen interessierter und engagierter Menschen (ergebnisorientiert).“
„Sehr angenehm, Diskussion unter Gleichgesinnten ohne sich in allen einig zu sein.“
„Aktives Einbringen von Themen ist möglich, zuhören spielt eine maßgebliche Rolle. Konstruktive, professionelle Gesprächsleitung durch Moderator.“
Was haben Sie Interessantes erlebt oder gelernt?
„Gemeinsam im Gespräch sein und zusammen an eigenen Fragen arbeiten, sich unterstützen.“
„Beim Thema „Rechtspopulismus“ herrscht allgemein große Rat- und Hilflosigkeit.“
„Ein Querschnitt der Gesellschaft mit Gedanken und Meinungen.“
„Ich durfte lernen zu hören – danke.“
„Das Bemühen der Menschen, sich verstehen zu wollen.“
Waren die Moderatoren unterstützend für Sie, oder nicht?
„Auf jeden Fall unterstützend und schwierig, weil die Gruppe eher einem Hühnerhaufen glich, super dies immer wieder zusammen zu fassen.“
„Die Moderatorin hat sehr gutwillig versucht, die verschiedenen Denkrichtungen zu bündeln.“
„Die Veröffentlichungen stellen keine Meinungsäußerung des BMFSFJ bzw. des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen trägt der Autor/ die Autorin bzw. der Projektträger die Verantwortung.“