MAZ-Artikel über den 1. Dialog am 16.4.2019

18:41 17.04.2019

Bad Belzig: Beim Bürgerdialog kommt jeder zu Wort
Die Reihe „Bad Belzig spricht“ ist gestartet. Zum Auftakt wurden 45 Teilnehmer gezählt. Sie haben zahlreiche Wünsche für die Kur- und Kreisstadt formuliert. Kontrovers wurde es nur einmal.

Die Premiere des Bürgerdialogs „Bad Belzig spricht“ bot Gelegenheit, Wünsche zu formulieren. Das Herz der Kur- und Kreisstadt muss attraktiver werden. Insgesamt soll Bad Belzig an Wohn- und Lebensqualität gewinnen. So lauten erste Thesen nach der Premiere des Bürgerdialogs „Bad Belzig spricht“. Die Teilnehmer sind zumindest teilweise in Sorge um den Erhalt von Verwaltungssitz und Heilbadstatus allgemein, haben mithin sehr konkrete Wünsche nach besseren Fahrradwegen oder sogar einer Schwimmbahn in der Stein-Therme.
45 Teilnehmer sind am Dienstagabend der Einladung des Respekt-Vereins gefolgt, der ab sofort ein neues Gesprächsangebot unterbreitet. Es soll nicht zuletzt die Begegnung zwischen Zugezogenen und Eingesessenen befördern. Das scheint jedenfalls gelungen, zur Freude der Organisatoren. Immerhin wird die Veranstaltungsreihe aus dem Budget des Lokalen Aktionsplanes „Hoher Fläming“ gefördert.

Bürgermeister war zu Gast
Das Team des Kleinkunstwerkes Mühlenhölzchen sorgt für angenehme Atmosphäre. „Austausch auf Augenhöhe“, so die Ankündigung, soll geführt werden. Zumindest müssen nicht die Lokalpolitiker – allen voran Bürgermeister Roland Leisgegang (parteilos) – Rede und Antwort stehen, sondern alle sitzen nach kurzer Einführung gleichberechtigt in kleinen Runden an fünf Tischen. So kommt jeder zu Wort.
Die Gruppen finden sich zufällig zusammen und werden zur Halbzeit nochmals gemischt. Die Moderatoren – Dolores Richter, Dirk Adams, Dieter Halbach, Martin Agsten und Brunhild Matthias – achten lediglich auf die Form der Konversation. Inhaltlich gibt es keine Vorgaben. „Von sich sprechen“, lautet eine der Vorgaben, „den anderen zuhören“ ist eine andere.

Zwei Runden à 50 Minuten
Beate Simon läutet mit der Zimbel jeweils die zweimal 50 Minuten ein und aus, in denen jeder sagen soll, was ihm zum Leben in Bad Belzig einfällt. Entsprechend geht es querfeldein durch die Themen, die zumindest den Vertretern von Politik und Verwaltung durchaus bekannt vorkommen.
Ines Uebe wollte gern ein paar Dinge zur Sprache bringen, wo ihr der Schuh drückt. Noch ist sie sich aber unschlüssig, ob das neue Forum die richtige Adresse für ihre Anliegen sein wird. „Zuerst muss die Vielzahl der Eindrücke und Informationen des Abends verarbeitet werden“, sagt sie. Uebe ist zwar hin und wieder bei den Sitzungen der städtischen Gremien zugegen. Die Statik von Geschäfts- und Tagesordnug hält sie jedoch für nicht immer hinreichend bürgerfreundlich. Insofern hat das offerierte Format zumindest den Nerv von Robert Heeß getroffen. „Sonst stecken die Leute jeweils in Rollen. Hier treffen sie gleichberechtigt aufeinander“, lobt der Autor.
Nächster Termin: 20 Mai
Am 20. Mai wird die nächste Runde über die Bühne gehen, wie Initiator Dieter Halbach bestätigt. Danach wollen er und seine Mitstreiter analysieren, wo sich Handlungsschwerpunkte abzeichnen, ob und wie sie Eingang in die Stadtentwicklung finden werden. „Diese Transformation wäre ideal“, sagt der 62-Jährige. Doch gebe es dazu noch keine Strategie.
Echte Kontroverse hat sich an dem Abend nur einmal eingestellt. An der Frage, ob rechte Parteien in der Kommune die Stärke der Demokratie abbilden oder ob Abgrenzung nötig ist, schieden sich dem Vernehmen nach an einem der Tische die Geister. „Jedoch fehlte die Zeit, dies mit Argumenten auszuloten“, bedauerte Brunhild Matthias. Eine Fortsetzung wäre ihrer Meinung nach an der Stelle wünschenswert.
Von René Gaffron, MAZ

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